Erfolgsfaktoren für die Gestaltung von Landingpages

Erfolgsfaktoren Landingpages

Wenn Sie aus klassischen Marketingveranstaltungen von AIDA (auch: AIDA-Formel oder AIDA-Prinzip) im Kopf haben, dann sollten Sie dieses Modell gerade bei der Gestaltung ihrer Landingpages schnell wieder vergessen.

Sowohl die Neuropsychologie als auch spezielle Forschungsarbeiten über das Nutzungsverhalten im Internet zeigen, dass Menschen Informationen nicht nach diesem Modell verarbeiten.Stattdessen werden Entscheidungen sprunghaft, implizit und gesteuert durch Hinweisreize, die auf das Belohnungssystem des Menschen abzielen getroffen. Die Entscheidung wird erst im Nachhinein rational erklärt.

Das Nutzerverhalten im Internet

Die Information Foraging Theory geht davon aus, dass der Nutzer im Internet einer Duftspur aus Informationen folgt. Dabei entscheidet der Nutzer zu jederzeit, ob der sich seinem Ziel nähert. Schwächst sich die Duftspur ab, wird der Nutzer die Suche schnell abbrechen und an einer anderen Stelle fortführen. Es gilt also die Duftspur immer weiter zu Verstärken.

Information Scent
Information Scent – Quelle: Raunak Datt @medium.com

Gestaltung erfolgreicher Landingpages

Gestaltung erfolgreicher Landingpages
Gestaltung erfolgreicher Landingpages

Welche Rückschlüsse können wir aus der Information Foraging Theory für die Gestaltung erfolgreicher Landingpages ziehe?

Wenn der Benutzer nach einer Suche auf ein Google Ads Anzeige oder ein Banner klickt, hat er bestimmte Erwartungen an das Ergebnis – Er folgen einer bestimmten Duftspur. Die Landingpage muss diese Erwartungen unmittelbar aufgreifen, und das am besten sowohl auf der explizit-rationalen Ebene sowie auf implizit-emotionaler Ebene.

Explizit-rationalen Ebene:

  • Mit Hilfe der Überschrift
  • Durch die Vorteilskommunikation

Implizit-emotionaler Ebene:

  • Emotional ansprechender Bildelemente
  • Designelemente die an die konkrete Bedürfnislage der Nutzer anknüpfen

Die Handlungsaufforderung auf der Landingpage muss mit diesen Elementen im Einklang stehen. Zudem sollte die Handlungsaufforderung durch vertrauensstiftende Elemente verstärkt werden. Hier wären zum Beispiel Güte oder Testsiegel zu nennen.

Handlungsempfehlungen

Testen Sie Ihre Landingpage! Überprüfen Sie Ihre Kampagne hinsichtlich Erreichung der Kommunikationsziele, optimieren Sie Ihre Landingpages und testen Sie Ihre Website auf eine möglichst positive User Experience. Denn nm wenn der Nutzer auch das findet, wonach er sucht, wird er etwas kaufen und wiederkehren. Ihn dabei zu unterstützen, sollte das Ziel aller Test und Optimierungsbemühungen sein.

Praxistipps für die Gestaltung von Landingpages

1. Spitzen Sie Ihre Aussage zu

Eine Landingpage ist keine Homepage: Geben Sie keinen Überblick über Ihr Angebot, sondern spitzen Sie Ihre Aussage zu

2. Halten Sie sich ihr Versprechen

Halten Sie sich an das Versprechen, dass Sie auf dem Banner oder der Anzeige gegeben haben; verzichten Sie auf alles, was von diesem Versprechen ablenkt

3. Überschrift der Landingpage

Passen Sie die Überschrift der Landingpage an die verwendeten Schlüsselwörter der Kampagne oder Anzeige an; das beworbene Produkt sollte dabei möglichst weit oben platziert sein

4. Die implizit-visueller Ebene

Transportieren Sie neben Text auch auf implizit-visueller Ebene, dass Sie das Bedürfnis beziehungsweise die Erwartung des Nutzers verstanden haben; so fühlt er sich gut aufgehoben und springt nicht gleich wieder ab

5. Ihre Marke

Schaffen Sie eine Anbindung an Ihre Marke, indem sie typische und wiedererkennbare Markenelemente integrieren; stiften Sie Vertrauen durch Testurteile und Gütesiegel

6. Schnelle Antworten

Der Nutzer sollte möglichst schnell Antworten auf die folgenden Fragen bekommen:

  • Wo bin ich?
  • Was soll ich als nächstes tun?
  • Wie lange dauert der Prozess?

7. Platzieren der zentralen Element

Platzieren Sie alle zentralen Elemente so, dass der Nutzer nicht scrollen braucht

8. Die Handlungsaufforderungen

Formulieren Sie eindeutige Handlungsaufforderungen und beschränken Sie sich auf klare und knappe Ausdrücke

9. Formularen

Reduzieren Sie bei Formularen, Check-Out- oder Registrierungsprozess die Abfolge und Informationsmenge auf ein Minimum

10. Call2Action Elemente

Platzieren Sie die Call2Action Elemente so, dass sie in logischer Reihenfolge nach Headline und KeyVisual gesehen werden; vermeiden Sie altes, was von dieser Abfolge ablenkt

11. Keine isolierte Insel

Schaffen Sie keine isolierte Insel, sondern behalten Sie wichtige Navigationselemente Ihrer Website bei, damit bei Bedarf weitergeklickt werden kann

12. Status und Kontext im Gesamtprozess

Führen Sie den Nutzer mit jedem Link zu spezielleren und relevanten Informationen – bieten Sie dabei jederzeit Feedback über den aktuellen Status und Kontext im Gesamtprozess

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